Landau liest ein Buch
- ein Buch wird zum Stadtgespräch -

Unser Buch 2023


Das Buch

Der Autor

Buch

copyright: Verlag Kiepenheuser & Witsch

Thomas Hettche

copyright: Joachim Gern

Das Buch "Herzfaden"

Das Buch "Herzfaden" ist ein  Roman über ein kleines Theater: die Augsburger Puppenkiste, deren Protagonisten uns allen bekannt sind.
Im Roman Herzfaden, der im Zentrum der Poetik Dozentur und des Projektes "Landau liest ein Buch" steht, gerät ein zwölfjähriges Mädchen nach einer Vorstellung der Augsburger Puppenkiste durch eine verborgene Tür auf einen märchenhaften Dachboden, auf dem viele Freunde warten: die Prinzessin Li Si, Kater Mikesch, Lukas, der Lokomotivführer. Vor allem aber die Frau, die all diese Marionetten geschnitzt hat und nun ihre Geschichte erzählt. Es ist die Geschichte eines einmaligen Theaters und der Familie, die es gegründet und berühmt gemacht hat. Sie beginnt im 2. Weltkrieg, als Walter Oehmichen, ein Schauspieler des Augsburger Stadttheaters, in der Gefangenschaft einen Puppenschnitzer kennenlernt und für die eigene Familie ein Marionettentheater baut. In der Bombennacht 1944 verbrennt es zu Schutt und Asche. "Herzfaden" erzählt von der Kraft der Fantasie in dunkler Zeit und von der Wiedergeburt dieses Theaters. Nach dem Krieg gibt Walters Tochter Hatü in der Augsburger Puppenkiste Waisenkindern wie dem Urmel und kleinen Helden wie Kalle Wirsch ein Gesicht. Generationen von Kindern sind mit ihren Marionetten aufgewachsen. Die Augsburger Puppenkiste gehört zur DNA dieses Landes, seit in der ersten TV-Serie im westdeutschen Fernsehen erstmals Jim Knopf auf den Bildschirmen erschien. In auch grafisch unterschiedlichen Passagen erzählt der Autor zugleich die Entstehungsgeschichte der Augsburger Puppenkiste, eng verwoben mit der Zeit des Zweiten Weltkriegs und den Nachkriegsjahren.

Denis Scheck schreibt begeistert über den  Roman: "Es ist eine grandios vergnügliche Wiedersehensfeier mit der eigenen Kindheit. [...] Ein literarischer Triumph.“ (Denis Scheck, ARD druckfrisch, über Herzfaden)


Der Autor Thomas Hettche

Thomas Hettche wurde 1964 in einem Dorf am Rande des Vogelsbergs geboren. Er studierte Germanistik, Philosophie und Filmwissenschaft in Frankfurt am Main und lebt, nach Aufenthalten u.a. in Krakau, Venedig, Rom und Los Angeles, heute als freier Schriftsteller in Berlin und in der Schweiz.

Sein Roman "Herzfaden“, an dem er während eines Stipendiums 2019 im Künstlerhaus Edenkoben arbeitete, stand auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis 2020 und wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.

Für seine Essays und Romane wurde er unter anderem mit dem Rauriser Literaturpreis und dem Robert-Walser-Preis 1990 ausgezeichnet, dem Ernst-Robert-Curtius-Förderpreis für Essayistik 1994, dem Rom-Preis der Villa Massimo 1996, dem Spycher: Literaturpreis Leuk 2001, dem Premio Grinzane Cavour 2005, er stand 2010 auf der Long-List, 2006 und 2014 auf der Short-List zum Deutschen Buchpreis, erhielt den Düsseldorfer Literaturpreis 2013 und den Wilhelm-Raabe-Preis 2014. Hettche ist Mitglied des Deutschen PEN.

Seine Essays und Romane, darunter »Der Fall Arbogast« (2001), »Die Liebe der Väter« (2010), »Totenberg« (2012) und »Pfaueninsel« (2014) wurden in über ein Dutzend Sprachen übersetzt. Sein letzter Roman »Herzfaden« (2020) stand auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis und wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.



Thomas Hettche übernimmt die Poetik Dozentur im Sommersemester 2023

Thomas Hettche wird am 16. und 17. Juni die Poetik Dozentur "Poetologische Herzfäden“ der Universität in Landau übernehmen. Die Poetik Dozentur steht in diesem Jahr im Zeichen der Kooperation mit  dem Projekt "Landau liest ein Buch“.
Bisherige Inhaber der Landauer Poetik Dozentur waren u.a. Daniel Kehlmann, Rafik Schami, Sibylle Lewitscharoff, Thomas Brussig, Eric Emmanuel Schmitt, Theresia Walser, Karl Heinz Ott, Nora und Eugen Gomringer, Judith Holofernes, Hans Werner Kroesinger. Die Veranstaltungen der Landauer Poetik-Dozentur richten sich über die Studierenden hinaus ausdrücklich an das literarisch interessierte Publikum aus Landau und Umgebung. Die Poetik-Dozentur ist ein Forum der kulturellen Begegnung und hat das Ziel, Literatur lebendig werden zu lassen. Sie wird von der Dieter Kissel Stiftung gefördert.


ZKW (Zentrum für Kultur- und Wissensdialog)

Die Aktivitätsfelder des ZKW sind angewandte Kulturwissenschaft in Forschung und Lehre, kulturelle Veranstaltungen, fachübergreifende Angebote für Studierende. Mit der Unterstützung außeruniversitärer Partner ist das ZKW ein neuartiges Forum zum interdisziplinären Austausch und dient zugleich als Fenster der Universität zur Stadtöffentlichkeit. Es ist ein Anliegen des ZKW, die Öffentlichkeit in die wissenschaftliche Lehre und Forschung mit einzubeziehen. Die Veranstaltungen des ZKW sollen dabei einen Dialog zwischen der Universität und Bürgerinnen und Bürgern anregen.
Das Zentrum für Kultur- und Wissensdialog veranstaltet mehrere erfolgreiche Reihen und beheimatet das Fach Darstellendes Spiel/Theater am Campus Landau. Die jährlichen Theaterproduktionen der Studierenden sind ein besonderer Höhepunkt. Desweiteren ist das ZKW Partner des Landes Rheinland-Pfalz bei der Vergabe des Martha-Saalfeld-Literaturpreises.
Das ZKW verantwortet darüber hinaus den Poetry Slam und die Reihe "Große Begegnungen“. Bisherige Gäste waren u.a. Martin Walser, Reinhold Messner, Moritz Freiherr Knigge, Claus Hipp, Alfons Schuhbeck, Pater Anselm Grün, Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker und Hans Werner Sinn.